In wenigen Tagen startet bundesweit die SportWoche für Alle 2025. Unter dem Motto „Teilhabe VEREINfacht – So gelingt der Sport für Alle!“ werden in ganz Deutschland inklusive Sportangebote sichtbar gemacht. Diese Aktionswoche ist auch für Magdeburg ein Anlass, die eigene Situation kritisch zu beleuchten.

Die Antworten der Stadtverwaltung auf eine Anfrage im Stadtrat (Stellungnahme S0370/25) machen deutlich: In Magdeburg sind die Sportstrukturen bislang nur teilweise inklusiv. Es gibt kein systematisches Monitoring der Sportteilnahme von Menschen mit Behinderungen. Rückmeldungen erfolgen nur anlassbezogen. Auch in der Öffentlichkeitsarbeit bestehen Lücken: Inklusive Angebote werden nicht zentral erfasst, und es gibt keine städtischen Kampagnen, die auf bestehende Möglichkeiten aufmerksam machen. Zudem sind regelmäßige inklusive Sporttage nicht vorgesehen. Bestehende Veranstaltungen mit inklusiven Elementen beruhen auf Initiativen des Stadtsportbundes oder der Sportvereine. Besonders deutlich werden die Defizite bei der Förderung: Für notwendige Spezialausrüstung wie Sportrollstühle, Wurfstühle oder Handbikes gibt es keine eigenen Zuschüsse. Lediglich im Kinder- und Jugendsport sind Anschaffungen förderfähig – Erwachsene mit Behinderungen bleiben durch die Stadt weitgehend unberücksichtigt.

Gleichzeitig leisten Vereine und Verbände in Magdeburg bereits sehr viel, um Sportangebote inklusiv zu gestalten. Sie zeigen mit großem Engagement, wie Teilhabe im Alltag funktioniert – ganz im Sinne des diesjährigen Mottos. Doch dieses Engagement darf nicht allein auf ihren Schultern lasten. Politik und Verwaltung sind gefordert, deutlicher mitzuwirken: durch kontinuierliche Datenerhebung, gezielte Öffentlichkeitsarbeit, neue Förderprogramme und eine enge Zusammenarbeit mit Fachverbänden.

„Die SportWoche für Alle 2025 ist ein Weckruf. Magdeburg braucht mehr Mut und Entschlossenheit, um Sport wirklich inklusiv zu gestalten. Die Vereine und Verbände zeigen, was möglich ist – jetzt müssen Stadt und Politik ihren Beitrag leisten. Nur gemeinsam kann Sport in Magdeburg zu einem Raum echter Teilhabe werden – für alle Menschen, mit und ohne Behinderung“, erklärt Dennis Jannack.

Medaillen fallen nicht vom Himmel. Sie brauchen Sportlerinnen und Sportler, die intensiv trainieren – und Sportstätten, die barrierefrei und inklusiv sind. Magdeburg kann hier auf Positives verweisen: Seit 20 Jahren bietet die Stadt dem Sportfest „Down Sport in Magdeburg“ ein Zuhause und unterstützt es verlässlich. Dieses Engagement verdient Anerkennung. Doch darüber hinaus bleibt viel zu tun. Vereine und Verbände tragen die Inklusion im Sport bisher fast allein. Sie brauchen dringend stärkere Unterstützung von Seiten der Kommune. Die SportWoche für Alle sollte deshalb nicht nur ein Weckruf sein, sondern auch ein Startpunkt, inklusive Strukturen im Magdeburger Sport konsequent zu stärken und dauerhaft zu fördern.

Dennis Jannack
Stadtrat

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