Perspektiven für das Sudenburger Wohngebiet Friedenshöhe

Oliver Müller

Anfrage zur Stadtratsberatung am 8. Oktober 2009

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
vor wenigen Wochen wurde die Grundschule Friedenshöhe frisch saniert der Öffentlichkeit übergeben. Gemäß PPP-Vertrag ist der Schulstandort mindestens 25 Jahre zu sichern. An sich sollte dazu auch schon das unmittelbar anschließende Wohngebiet Friedenshöhe –
während der 1970er Jahre in industrieller Plattenbauweise errichtet – beitragen helfen. Allein weite Teile der sich davon im Eigentum der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH befindlichen Wohnblöcke sind bislang weitgehend unsaniert bzw. allenfalls teilsaniert. Obgleich die an sich schöne Lage, umrahmt von Kleingärten und gewachsenen Einfamilienhaussiedlungen mit relativ gut ausgebauter Infrastruktur und ÖPNV-Anschluss an Bus und Straßenbahn,  eine positive Zukunft an diesem Standort an der Peripherie Sudenburgs eindeutig bejahen lässt, sind bislang leider so gut wie fast keine Entwicklungsperspektiven für diese Wohnungen erkennbar, nicht zu letzt auch zum großen Bedauern der dennoch dort verbliebenen Mieter. Jedoch auch stadtplanerisch sind entgegen vielen anderen in etwa vergleichbaren Wohngebieten keinerlei Pläne oder Konzepte bekannt geworden, die über die künftige Nutzung und Gestaltung dieses städtischen Raumes Auskunft geben.
 
Ich frage daher den Oberbürgermeister:

Welche Pläne und Entwicklungskonzepte waren seitens der Stadt und der Wobau an diesem Standort vorgesehen, in Erarbeitung oder sind mglw. aus welchen Gründen verworfen worden? Welche aktuellen Gestaltungskonzepte zur Zukunft dieser Wohnsiedlung liegen zurzeit vor, befinden sich im Planungsprozess bzw. stehen unmittelbar vor der Umsetzung? Was ist darin konkret vorgesehen? Welche landes-/ bundesweiten Fördermöglichkeiten bieten sich dazu eventuell zur Unterstützung an? Ist unter Umständen etwa großflächiger Abriss oder Rückbau oder die Umsetzung neuer innovativer Wohnformen vorgesehen?

In welcher Weise finden dabei Mieterinteressen Berücksichtigung? Wie gestaltet sich die Informationspolitik der dortigen Mieter, deren Wohnblöcke sich in enger Nachbarschaft zur Geschäftszentrale der Wohnungsbaugesellschaft befinden?

Auf welche Höhe lässt sich das bisher dort getätigte Investvolumen beziffern? Für welche Maßnahmen kam es in welchem zeitlichen Rahmen zum Einsatz?

Wer ist der Betreiber der unlängst mit der Fertigstellung der sanierten Grundschule Friedenshöhe auf deren Dachfläche installierten und in Betrieb gegangenen Sonnenkollektorenanlage und wo wird die dort gewonnene Energie auf der Grundlage welcher Verträge eingespeist?

Schüler, Eltern und Lehrer wünschen sich, wie bereits während der Eröffnungsfeierlichkeiten geäußert, auf ihrem neu gestalteten Schulhof einen Schattenplatz. Wie kann dieser Wunsch Realität werden?  Was vermag die LH MD hierzu zu tun?

In welcher Form wird die KJFE „Müntze“ – in direkter Nachbarschaft zur Grundschule Friedenshöhe gelegen und nahezu einziges Kinder- und Jugendhaus im Bereich des Dreiecks Sudenburg, Ottersleben, Lemsdorf – ihrer Aufgabe gerecht. Welche finanziellen und personellen Ressourcen standen dafür in den letzten 3 Jahren bzw. stehen dafür aktuell jährlich zur Verfügung? Wie wird die bauliche Situation des Gebäudes eingeschätzt? Welche Maßnahmen sind eventuell geplant? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit zwischen KJFE und Grundschule? Wer befindet über die Nutzung der neu gestalteten Sportanlagen an der Grundschule Friedenshöhe? Ist eine punktuelle gemeinsame Nutzung auch durch die KJFE denkbar?
Gib es im nahen Umfeld der KJFE aktuell Alkoholprobleme bzw. Fälle von Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen, die zudem mit ruhestörendem Lärm einhergehen? Kam es zum Einsatz von SOD bzw. Polizei? Wenn ja, wie oft, bei wie vielen Jugendlichen? Welche interventiven und präventiven Maßnahmen sind vorgesehen?

Ich bitte um kurze mündliche und ausführliche schriftliche Stellungnahme.

Oliver Müller                
Stellv. Fraktionsvorsitzender

F0169/09 Perspektiven für das Sudenburger Wohngebiet Friedenshöhe

S0345/09 Stellungnahme