(Nicht-)Übernahme von Auszubildenden bei der MVB GmbH & Co KG

Oliver Müller

Anfrage zur Stadtratsberatung am 24. Januar 2013

Seit jeher bemühen sich LH und Stadtrat gemeinsam um die Sicherung der Fachkräfte von morgen in möglichst allen Bereichen der Landeshauptstadt einschließlich ihrer Eigenbetriebe und kommunalen Unternehmungen bzw. Gesellschaften mit kommunaler Beteiligung und haben hierzu auch entsprechende Beschlüsse gefasst und Regelungen getroffen.
Umso unverständlicher erscheint folgender Sachverhalt, so er sich bewahrheiten sollte.

Ich frage den Oberbürgermeister:
Entspricht es den Tatsachen, dass sich aktuell in Ausbildung bei der MVB GmbH & Co KG befindliche Lehrlinge, insbesondere Auszubildende zur Fachkraft im Fahrbetrieb, von der Geschäftsführung aufgefordert wurden, sich bei der Arbeitsagentur zu melden, da eine Übernahme selbst bei erfolgreichen und ausgezeichneten Berufsabschlüssen entgegen der Praxis in den vergangenen Jahren nicht vorgesehen ist?

Wie harmonisiert das mit den Empfehlungen und Beschlüssen des Stadtrates?

Sind Sie mit  mir der Ansicht, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, dass es nicht zueinanderpasst, wenn einerseits immer wieder das vergleichsweise hohe Durchschnittsalter der MVB-Belegschaft und der damit einhergehende Krankenstand beklagt werden, der zudem sogar zur Einstellung von studentischen Aushilfsfahrern führt, aber andererseits im eigenen Unternehmen erfolgreich und auf hohem Niveau ausgebildete junge Fachkräfte offensichtlich freigesetzt und nicht übernommen werden sollen? Wie beurteilen Sie persönlich diese Frage?

Was werden Sie unternehmen, um den Fachkräftenachwuchs bei der MVB GmbH & Co KG zu sichern und diesen jungen Menschen eine Perspektive zu bieten, so wie es im Grunde mit jedem Azubi innerhalb der Verwaltung und selbst in den Eigenbetrieben und Gesellschaften mit kommunaler Beteiligung auch geschieht?

Wie beurteilen Sie diese Vorgänge bei der MVB GmbH & Co KG im Kontext kommunaler Personalentwicklungskonzepte und der allseits und allerorten bekundeten Vermeidung der Abwanderung junger Menschen und gut ausgebildeter Fachkräfte?

Ist Ihnen zudem bekannt, dass Azubis der MVB GmbH & Co KG im Gegensatz zu den Azubis der SWM GmbH, von denen einige im Verbund mit der MVB gemeinsam ausgebildet werden, wenn sie für 6-8 Wochen jährlich Theorieblöcke in einer Ausbildungseinrichtung bei Leipzig wahrnehmen müssen, keinerlei Fahrt- oder Übernachtungskosten abrechnen können und voll zu Lasten der Lehrlinge gehen, während die SWM ihre Azubis hierbei finanziell unterstützt? Was werden Sie tun, um dies zu ändern und gleichberechtigte Verhältnisse im  Sinne der jungen Menschen zu schaffen?

Ich bitte um ausführliche schriftliche Stellungnahme.

Oliver Müller
Stellv. Fraktionsvors.

F0016/13 (Nicht-)Übernahme von Auszubildenden bei der MVB GmbH & Co KG
S0040/13 Stellungnahme