Gegen das Vergessen - Umsetzung und Schaffung eines dauerhaften Gedenkortes und Pflege

Anke Jäger

Antrag zur Stadtratssitzung am 2. Mai 2024

Der Stadtrat möge beschließen:

Die Oberbürgermeisterin wird beauftragt den Gedenkstein an der Gedenkstätte für das Massaker im Stadion „Neue Welt“ am 13.April 1945 (aus Anfang der Achtziger Jahre) bis zum Ende 2024:

  1. auf dem öffentlichen Platz Nahe dem Sportplatz an der Berliner Chaussee im Kastanienhain (der in der Skizze markierte Bereich 3) aufstellen zu lassen.
  2. Eine angemessene Umfeldgestaltung vergleichbar der aktuellen Gedenkstelle dauerhaft zu gewährleisten. Hierbei ist ein vom Kastanienhain abgegrenzter Raum mit Fundament und einer mit Gehwegplatten gesicherte Zuwegung zu schaffen.
  3. Die Pflege soll dauerhaft durch das städtische Schulwerkstattprojekt „Bunte Werkstatt“ betreut werden.
  4. Eine Gedenktafel mit den Historischen Hintergründen ist vorort anzubringen. Es ist dabei zu prüfen, ob dies inhaltlich als Bildungsprojekt mit Schülern aufgearbeitet werden kann.
  5. An der Berliner Chaussee ist ein Hinweisschild auf die Gedenkstätte anzubringen.
  6. Zum 80-jährigen Jahrestag des Massakers im April 2025 soll die Gedenkstätte im neuen Umfeld mit einer Gedenkveranstaltung durch die Stadt eingeweiht werden.

 

Begründung:

Vor fast 80 Jahren wurden über 3.000 Häftlinge der KZ Außenstelle der Polte Werke in einem Gewaltmarsch Richtung Osten getrieben. Beim heutigen Stadion „Neue Welt“ kam es dabei zu einer Massenerschießung.

Das Gedenken an diese schrecklichen Geschehnisse ist eines der wichtigsten Güter, die wir haben. Ein wesentlicher Teil der Bildung ist deshalb die Einbeziehung junger Menschen beim Erhalt von wichtigen Gedenkstellen.

Der Gedenkstein zu diesem Massaker vom Anfang der Achtziger wurde in den letzten Jahren von den jungen Teilnehmer:innen des städtischen Projektes Bunte Schulwerkstatt freigelegt und das Umfeld gestaltet. Da sich der Gedenkstein derzeit auf privatem Grund und Boden befindet, muss er für ein dauerhaftes öffentliches Gedenken umgelagert werden. Der in der Nähe befindliche Kastanienhain bietet sich hierfür an.

Um die gute Arbeit der Jugendlichen, die einen schweren Weg von der Schule ins Berufsleben hatten, in den letzten Jahren anzuerkennen, sollte die neue Gedenkfläche dem geschaffenen Umfeld entsprechen und auch die künftige Pflege durch die Außen-und Landschaftsgestaltende Werkstatt betreut werden.

Zum Erhalt des Gedenkens ist eine Darstellung des historischen Hintergrundes ebenfalls notwendig. Dies sollte nach Möglichkeit ebenfalls mit Jugendlichen im Rahmen von Schulprojekten geschehen.

Da die neue Gedenkstätte etwas abseits gelegen ist, muss eine Ausschilderung von der Berliner Chaussee erfolgen.

All dies muss noch im Jahr 2024 erfolgen, da bauliche Maßnahmen im I. Quartal 2025 nicht ausreichend abgesichert werden können, um eine Einweihung der Gedenkstelle zum 80.Jahrestag zu ermöglichen.

 

Nadja Lösch und René Hempel
Fraktionsvorsitzende

A0118/24 Gegen das Vergessen - Umsetzung und Schaffung eines dauerhaften Gedenkortes und Pflege
Anlage Gedenkstein
-> der Antrag wurde beschlossen