Massiver Sanierungsstau bei Magdeburger Schwimmbädern – Linke fordert Landesfonds für Erhalt der Bäder-Infrastruktur
Der Sanierungsbedarf bei den Schwimmbädern in Sachsen-Anhalt summiert sich laut Landesregierung mittlerweile auf rund 284 Millionen Euro. In der Landeshauptstadt Magdeburg beläuft sich der Investitionsstau allein auf über 52 Millionen Euro. Besonders betroffen sind die Elbeschwimmhalle mit einem Sanierungsbedarf von 25 Millionen Euro sowie die Schwimmhalle Olvenstedt mit 15 Millionen Euro. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Landtag hervor.
Dazu erklärt der sportpolitische Sprecher die Linksfraktion im Stadtrat, Dennis Jannack:
„Die Zahlen zeigen: Der Sanierungsstau bei den Magdeburger Bädern ist dramatisch. Und dennoch schaut die Landesregierung tatenlos zu, wie diese wichtige Infrastruktur zunehmend verfällt. Gerade in einer wachsenden Stadt wie Magdeburg sind Schwimmhallen und Freibäder unverzichtbar – für den Schulsport, für Vereine, für Familien und für die Gesundheit aller Generationen.“
Ohne finanzielle Hilfe auf Landesebene sei die Erneuerung der Bäderlandschaft für die Kommune nicht zu stemmen. Die Landeshauptstadt werde mit der Last zunehmend allein gelassen. Dabei sind Schwimmbäder nicht nur Freizeiteinrichtungen, sondern Teil der sozialen Daseinsvorsorge und ein wichtiger Baustein für Chancengleichheit:
„Wo kein Schwimmbad mehr ist, lernt auch kein Kind mehr schwimmen. Und wo Bäder schließen, sinkt die Lebensqualität ganzer Stadtteile“, so der Linkenpolitiker weiter.
Die Linke fordert daher einen Schwimmbadfonds des Landes, der Kommunen bei der Sanierung unterstützt. Die Mittel des geplanten Sondervermögens „Infrastruktur“ auf Bundesebene müssten gezielt auch für die Ertüchtigung von Schwimmbädern verwendet werden dürfen. Voraussetzung dafür sei, dass die Ausführungsgesetze des Landes so gestaltet werden, dass die Kommunen mit einem möglichst geringem Eigenanteil dazu befähigt werden, dass Geld vor Ort für ihre Schwimmbäder einzusetzen.
„Es braucht jetzt schnelle Entscheidungen und eine verbindliche Finanzierungsperspektive. Die Landesregierung darf das nicht länger aussitzen“, so Jannack abschließend.
Dennis Jannack
Sportpolitischer Sprecher
PM im PDF-Format
Antwort der Landesregierung auf die kleine Anfrage Entwicklung der Schwimmbäder und des Schwimmunterrichts in Sachsen-Anhalt

