Eine Gedenktafel für Dr. Magnus Hirschfeld

Stadtverband Magdeburg

Am heutigen Sonntag war es dann endlich soweit: Die Gedenktafel für Dr. Magnus Hirschfeld wurde offiziell eingeweiht.

An der Enthüllung am Ulrichshaus (Ecke Breiter Weg / Ernst-Reuter-Allee) nahmen sowohl Vertreter*innen des Stadtverbandes DIE LINKE. Magdeburg und Mitglieder der Stadtratsfraktion DIE LINKE/future! teil.

»Dr. Magnus Hirschfeld war ein sexualpolitischer Vordenker. Als anerkannter Experte in Fragen der Sexualität und als Mediziner hat er zur Aufklärung der sexuellen Vielfalt maßgeblich beigetragen.« so unser Vorstandsmitglied, Benjamin Dietrich, am Rande der Einweihung.

Nach der Eröffnung des Magnus-Hirschfeld-Wegs im Jahre 2015 erinnert nun auch eine Gedenktafel an das Wirken des Arztes, Sexualforschers und Mitbegründers der ersten Homosexuellenbewegung.

Die Magnus-Hirschfeld-Gedenktafel geht auf einen Antrag der Fraktionen der LINKEN, der SPD und der Grünen zurück.

Karsten Köpp, Mitglied des Stadtrates, zur Einweihung der Gedenktafel: »Eine Gedenktafel, die unserer Stadt gut zu Gesicht steht. Wenige Tage vor dem Internationalen Tag gegen Homophobie am 17. Mai setzt die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts damit ein wichtiges Zeichen für mehr Akzeptanz und für die Gleichberechtigung von Lesben und Schwulen sowie bi-, trans- und intersexuellen Menschen.«

Magnus Hirschfeld war ein früher Streiter gegen Diskriminierung. Unter Anderem konnte er die Berliner Kriminalpolizei davon überzeugen, dass Homosexualität kein »erworbenes Laster« sondern »unausrottbar« sei. Er hatte seinen Anteil daran, dass die homosexuelle Subkultur aufblühen konnte - dies wussten jedoch die Nationalsozialisten bei der Machtergreifung wieder zu verhindern. Ebenfalls kämpfte er bis zu seinem Lebensende gegen den Paragrafen 175 StGB, der einvernehmlichen Sex zwischen Männern unter Strafe stellte. Er wohnte unter Anderem in Magdeburg und betrieb drei naturheilkundliche und allgemeinmedizinische Arztpraxen.