Erklärung des Stadtvorstandes zu neuen Corona-Infektionen in Magdeburg:

Stephan Krull

Das Virus kennt keine Nationalität, schreibt der Beirat für Integration unserer Landeshauptstadt Magdeburg. Und damit hat er Recht.

Magdeburg hatte längere Zeit ein gut rückläufiges Infektionsgeschehen mit dem Covid-19-Virus. Diese Situation änderte sich plötzlich und uns wird bewusst, dass die Pandemie nicht vorbei ist. Schnell mussten wieder 11 Schulen, 4 Horte und 9 Freizeiteinrichtungen für Kinder und Jugendliche geschlossen werden. Um die Infektion einzudämmen und weil die Infektionsketten schwer nachzuvollziehen sind, verfügte die Stadt die Quarantäne von einigen Wohnquartieren in denen etwa 600 Menschen leben.

Niemand darf in der Not alleingelassen werden!

Die gesundheitliche, persönliche Situation der Betroffenen ist schon schlimm. Niemand darf in der Not allein gelassen werden. DIE LINKE in Magdeburg ist entsetzt darüber, dass die Stadt selbst wenig sensibel mit Angaben zu den betroffenen Haushalten umgeht. Es ist unerheblich, welche Staatsbürgerschaft jemand hat, und es ist genauso unerheblich, in welchen Hauseingängen die Betroffenen wohnen. Wir sind empört über einige Personen in der Stadt, die nichts weiter übrig haben als Hetze und Häme. Wir verurteilen alle rassistischen, menschenfeindlichen Aussagen auf das Schärfste. Solches offizielles und inoffizielles Verhalten führt in einer schwierigen, aggressiven und menschenfeindlichen Situation wie der gegenwärtigen nur zu weiteren Angriffen auf die Menschenwürde. Hier gilt es dringend Einhalt zu gebieten. Schutzrechte sind Menschenrechte! Und auch in der Pandemie müssen diese gelten.

Solidarität!

DIE LINKE Magdeburg zeigt sich ausdrücklich solidarisch mit den von der Quarantäne und der Schließung der Einrichtungen betroffenen Menschen. Ihnen gilt unser Augenmerk der Unterstützung. Daher begrüßen und unterstützen wir es sehr, dass sich in Neue Neustadt die Initiative "Moritz hilft!" gefunden hat, um Spenden zu sammeln. Das ist der richtige, der menschliche Weg. Wir rufen dazu auf, die Initiative zu unterstützen, Spenden zu sammeln und sich vor allem solidarisch miteinander zu zeigen! Rassismus und Menschenfeindlichkeit werden in unserer Stadt nicht gewinnen.

Inzwischen wurden viele Spenden abgegeben:

Für Die LINKE  haben die Vorstandsmitglieder Nicole Anger und Stephan Krull, Rosi Hein und Tobias Baum sowie unsere Landtagsabgeordnete Eva von Angern hochwillkommene Spenden überreicht: Moritz hilft - denjenigen Bewohner*innen des Stadtteils, die in Quarantäne sein müssen.
Der dringende Wunsch der Helferinnen: Bleibt standhaft gegen Hass und Hetze und haltet die Solidarität weiter hoch. Machen wir. Versprochen!

Spendende standen Schlange und brachten Malhefte, Stifte, Bastelmaterial, Knete, Kartenspiele, Gesellschaftsspiele, Puzzles, Kleinkinderspielzeug – alles, womit man Kinder unterschiedlichen Alters in der Wohnung beschäftigen kann. Dazu Säfte, Kaffee, Kondensmilch, Frisches Obst und Gemüse, abgepackte Kekse, Süßigkeiten, Snacks

Alle gespendeten Artikel wurden den Menschen in Quarantäne sehr schnell in Zusammenarbeit mit dem Sozialdezernat der Stadt übergeben.

Die Nachbarschaftshilfe ist eine Initiative des Quartiersmanagement Neustadt, des Internationalen Bundes, des Kinder- und Jugendhaus Knast, des Evangelischen Kirchenkreises und des Bundesmodellprojekt Auf die Plätze - Utopolis Neue Neustadt Magdeburg mit Unterstützung der Freiwilligenagentur, der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. und des LAMSA (Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt).

Die Koordination hat das Utopolis-Projekt übernommen. Kontakt 01773028262 und utopolis@moritzhof-magdeburg.de